25. September 2016



Verlust ist der erste Schritt in die Freiheit

"Die Unordnung im Zimmer entspricht der Unordnung im Herzen."


Mit diesem japanischen Spruch begründet Marie Kondo ihre Philosophie des Magic Cleaning. Ein sehr überzeugendes Buch der jungen Japanerin, die mir damit einen Anstoß gegeben hat, mal wieder auszumisten.

"Wir müssen uns von Dingen trennen, die uns nicht glücklich machen!

Wie will ich leben?

Ganz grundsätzlich ist es wichtig, dass wir uns mit unseren eigenen Existenz auseinandersetzen, die Wertmaßstäbe definieren und die Frage zu klären: Wie will ich leben? In was für einer Umgebung und mit welchen Dingen?
Aufräumen und Wegwerfen hat sehr viel miteinander zu tun, allerdings bedeutet Aufräumen nicht unbedingt, dass man alles wegwerfen oder verschenken soll.

Was möchte ich behalten?

Zunächst soll  man die Dinge raussuchen, die man behalten möchte, nicht die, die man wegschmeißen möchte. Das macht einen gravierenden Unterschied, denn auf der Suche nach etwas, was weg soll, legt man den Fokus auf Störendes, nicht auf das, was man behalten möchte.

Wegwerfen und Aufräumen

Wirf zuerst Sachen weg, dann räume in einem Rutsch auf. Wenn Du Dich entschieden hast, die Dinge zu behalten, müssen diese einen festen Platz bekommen.

"Dass radikale Ausmisten und Entrümpeln wirkt wie ein symbolischer  Schlussstrich unter die Vergangenheit, durch die Verabschiedung von Dingen, die weggeworfen werden sollen, können alte Bindungen an das Gestern gelöst und frische Energie für das Heute und Morgen bereitgestellt werden", sagt Marie Kondo. Sie schlägt vor, sich bei den Dingen zu bedanken, weil sie einen Zweck erfüllt haben. Sogar, wenn es ein teurer Klamotten-Fehlkauf war, den wir nie angezogen haben, denn dieses Teil hat uns im Zweifelsfall gezeigt, dass das eben nicht unser Stil ist.

Aufräumen nach Themen  

wie beispielsweise Kleidung, Bücher, Kosmetik ist sinnvoll und nicht getrennt nach Zimmern oder Aufbewahrungsorten. Das ist ein Fehler, weil Dinge derselben Kategorie oft an verschiedenen Stellen zu finden sind.

Was glaubt ihr, was ich u.a. beim Aufräumen alles (wieder-) gefunden hab, u.a:

- ein teures Körperpeeling, unangebrochen, hinten im Schrank versteckt

- mein Hochzeitskleid (und da die Ehe kaputt, das Kleid nicht mehr mein Stil ist und auch nicht mehr passt, da ich im 6. Schwangerschaftsmonat geheiratet habe: weg damit!)

- 15 Jahre alte Polo-Shirts (die sahen noch gut aus!), meine Schwester sagt, die werden wieder modern, ups, weggeworfen, ein kurzes Bedauern, egal, ich mag sie einfach nicht mehr, zu unbequem. 
"Sämtliche Teile, in denen Sie sich unwohl oder unglücklich fühlen, gehören auf den Müll - und nicht an Ihren Körper." sagt Marie Kondo

Für meine Kleidung habe ich mir neue Holzbügel gekauft und meine Sachen im Schrank von dunkel nach hell angeordnet. Wunderbar!

Ähnliche Dinge gehören zusammen.

Ich habe mir also ein neues Schränkchen für das Badezimmer gekauft und nun ist meine ganze Kosmetik, die vorher im Kleiderschrank im Schlafzimmer und in einer Box im Flurschrank untergebracht war, im Bad.

Marie Kondo sagt, dass die Dingen neben ihrem physischen Wert noch drei andere Werte haben, nämlich Funktion ("Die alte Hose kann man doch noch für Malerarbeiten benutzen."), Information bzw. Nützlichkeit ("In diese Keksdose kommen doch immer meine Weihnachtsplätzchen, dafür  brauche ich sie einmal im Jahr."), Emotionen ("Das Kästchen hat mir doch mein Sohn im Kindergarten gebastelt.") und unter Umständen auch noch den Seltenheitswert ("So eine Kaffeemühle bekommt man heute doch gar nicht mehr."). Du musst Dich nicht trennen, wenn Du es nicht kannst, Du solltest Dir nur über den Wert bewusst werden und entscheiden, ob Du es wirklich noch willst.

Kleiner Tipp: Kondo spricht immer von "wegwerfen". Natürlich gibt es viele Möglichkeiten, sich Dingen zu entledigen, z.B. auf ebay oder ebay-Kleinanzeigen und facebook-Gruppen zu verkaufen, es gibt auch facebook-Gruppen, in denen verschenkt wird, Kleidung zu H & M bringen, um dort einen 15%-Gutschein für den nächsten Einkauf zu bekommen. Mülltrennung kommt leider in ihrem Buch nicht vor (Altkleidersammlung, Papier, grüner Punkt, Glas).

Aufräumen nennt Marie Kondo eine "Inventur der Persönlichkeit". Wenn die Energie wieder frei fließen kann, entdecke ich viel besser, wer ich bin und was ich wirklich will.
  

Aus Reizüberflutung wird Ruhe, aus Chaos Ordnung.


Und damit alles auch schön aufgeräumt bleibt, ist es ganz wichtig, sein Verhalten zu ändern. Wir müssen uns neue Gewohnheiten antrainieren (das dauert, aber wir müssen "am Ball bleiben"). Also, die Jacke beim Nach-Hause-kommen gleich auf den Bügel hängen den Schal und die Handschuhe in die Kommode legen. 

Und wenn Du so richtig in Schwung bist, dann nimm Dir nicht nur Deine Kleidung, die Bücher, die Aktenordner vor, sondern auch das Geschirr und Deine Möbel. einfach ALLES!

Viel Erfolg, Du wirst sehen, es werden sich ganz neue Perspektiven für Dich auftun!

Kondo, Marie: Magic Cleaninig - wie richtiges Aufräumen ihr Leben verändert.rororo Reinbek bei Hamburg, 2016










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